Herzlich willkommen auf unserer Homepage „Sauerlandimkerei.de“. Gerne informieren wir Sie über Imker, Bienen und Honig aus dem Sauerland.

Der Imker, das bin ich, Udo Schimmelpfennig, Jahrgang 47, seit meiner Kindheit von Bienen fasziniert.
Die Gehilfin, Frau des Imkers, Siglinde Schimmelpfennig, den „Spleen“ ihres Mannes nachsichtig ertragend, Aktivistin in Sachen „Marketing“.

Erinnerungen
Opas Bienenhütte übte schon in Kleinkindtagen eine geradezu magische Anziehungskraft auf mich aus, obwohl Opa mich oft mit den Worten abwies „geh weg, Junge, die stechen“ ( Was sie denn auch taten und ich mich deswegen zusätzlicher Sanktionen meiner Mutter ausgesetzt sah ).

Trotz Verbot konnte ich an warmen Tagen nicht an mich halten, vorsichtig um die Ecke der Bienenhütte zu lugen, gebannt von dem geschäftigen Treiben, dem Duft und dem zufrieden brummelnden Summen aus der Tiefe der Bienenstöcke. Selbst die Enttäuschung, dass die erste Bienenkönigin, die ich sah, keine Krone trug, konnte meine Begeisterung nur vorübergehend dämpfen, denn da war ja noch der Honig….und der war, ich gestehe es, die größte Triebkraft, meine Augen sorgenvoll auf die Bienen zu richten.

Dieser Wertschätzung lag zweifellos der Umstand zu Grunde, dass der Opa selten „Glück“ mit seinen Bienen hatte. Die gesamte Ernte fand oft Platz in ein, zwei großen Einmachgläsern, die die Oma wie einen Schatz hütete. In einer Zeit, als Kinder nur zu besonderen Anlässen Süßigkeiten bekamen, kam es immer einem Fest gleich, wenn Oma nachgab und einen Löffel Honig rausrückte.

Unzufrieden mit der geringen Ausbeute im Vergleich zum zeitlichen und monetären Einsatz nervte sie den Opa oft mit dem Spruch

We sien Geld seihn will                    ( Wer sein Geld sehen will
stuwen, de mot’t anleggen               stauben, der muss es anlegen
in Immen un Duwen.                      in Bienen und Tauben )

 

Da Opa sich diesen Vorwurf nicht auf Dauer gefallen lassen wollte, schaffte er die Bienen ab, aus war´s !

Bis zu dem Zeitpunkt, als Imkerfreund Gerd einen geeigneten Platz für seine zwei Bienenvölker suchte und sie auf der Wiese unweit der Stelle fand, wo die alte Bienenhütte inzwischen abgerissen war. Opa sollte sich um die Bienen kümmern…was die wiederum mit „( Ver ) Kümmern“ quittierten, bis das erste Volk ausfiel, dann auch das zweite.

Gerd kam darüber hinweg, hatte später selbst Eigentum und in seinem Garten tummelten sich bald auch Bienen. Mit ihm verband mich im Laufe der Zeit eine Freundschaft, die von der gemeinsamen Liebe zur Biene getragen wurde. Er war es auch, der mir dann eine eigene Bienenhütte baute, in der ich mein Glück mit den Bienen versuchte. Anlass war mein alternder Nachbar, der mich jedes Mal, wenn ich mit dem Hund vorüberging, einlud, doch einen Blick in seine Bienenhütte zu werfen. Da war es wieder, dieses anheimelnde Gefühl, dieser süßliche Duft, das zufrieden brummelnde Summen der Bienen in den Kästen…

Aufbruch
Eines Tages, ich hatte gerade geheiratet, stellte ich meinem Nachbarn die entscheidende Frage: „Kann ich bei Ihnen nicht in die Lehre gehen ?“
Er stutzte, echt überrascht, „ich geb´dir mal ein Buch“, sagte er, „und den ersten Schwarm schenke ich dir !“. Ich war überrascht: „Bücher gibt es darüber auch ?“ Ich bekam, wie ich später feststellte,  zwei recht antiquierte Bücher, die mir jedoch die Welt der Bienen öffneten. Der zugesagte Schwarm kam und wurde in die ebenfalls zur Verfügung gestellte Kiste einlogiert, andere aus dem Nachlass eines Nachbarn kamen dazu und, meine Frau würde sagen, das „Unheil“ nahm seinen Lauf !

Die Bücher beschrieben eine Bienenhaltung, die nach heutigem Stand nicht mehr  zeitgemäß war, doch vermitteln sie Werte, die heute verloren scheinen, aber doch die Sehnsucht ansprechen, die unterschwellig in uns allen ruht. So z. B. die romantisch verklärten Worte aus dem alten Bienenbuch von Nussbaum:

„Der Mensch braucht ein Plätzchen,
Und wär´s noch so klein,
Von dem er kann sagen:
Sieh, hier, das ist mein !
Hier leb´ ich, hier lieb´ ich
Hier ruhe ich aus,
Hier ist meine Heimat,
Hier ist mein zu Haus !“

Diese Einstellung führte Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Aufbruch in der Bienenhaltung der Art, dass es in den Hausgärten neben der obligatorischen Laube immer öfter Bienenhäuser gab, wo der „Bienenvater“ sich zurückzog und bei seinen Bienen Ruhe fand von den Sorgen des Alltags. Wenn dann noch zählbares in Form von Honig zur Bereicherung des täglichen Speiseplanes dazukam, dann wurden seine „Spinnereien“ von der Ehefrau gerne verziehen und nicht selten legte sie mit Hand an, wenn die Honigernte anstand.

 

Von dieser Art der Bienenhaltung haben wir uns allerdings verabschiedet, unsere Bienen stehen nicht mehr in einem Bienenhaus, sondern in der freien Natur, dort, wo auch ihre Trachtquellen liegen ( „Tracht“ sagt der Imker zu den Nahrungsquellen der Bienen, das sind Nektar, Honigtau und Pollen ).

Heute, durch Jahrzehnte Erfahrung und Weiterbildung gereift, ernten wir von jedem Volk mehr als ein „paar Einmachgläser“… mehr, als wir selbst verzehren können – Opa würde sich die Augen reiben ! Doch die Liebe zum Honig, zum heimischen Honig aus dem Sauerland, ist all die Jahre nicht erkaltet. Bei uns gibt es kaum Zucker zum Süßen, keine fabrikmäßig erzeugten süßen Brotaufstriche, sondern nur „Guten Honig“. Wir freuen uns über jeden, der sich für unseren Honig interessiert. Probieren Sie ihn, wir sind überzeugt, Sie werden dabei bleiben !